Basilikum (Ocimum basilicum) pflanzen, pflegen & ernten – das beliebte Küchenkraut richtig anbauen
Ob zu Tomate-Mozzarella, in frischen Sommersalaten oder auf der Pizza: Basilikum ist aus der deutschen Küche nicht mehr wegzudenken. Das beliebteste Gewürzkraut der Deutschen begeistert mit seinem würzig-pfeffrigen Aroma und ist in nahezu jedem Haushalt zu finden – ob auf der Fensterbank, im Balkonkasten oder im Gartenbeet. Doch Basilikum kann weit mehr als nur gut schmecken! Mit einer unglaublichen Sortenvielfalt, heilsamen Eigenschaften und einfachen Pflegetipps lohnt sich ein genauerer Blick auf das Königskraut. In diesem Steckbrief erfährst du alles über Anbau, Standort, Ernte und spannende Basilikum-Arten.

Anbau und Vermehrung – Worauf ist zu achten?
Basilikum liebt helle Standorte, jedoch ohne direkte, pralle Mittagssonne. Am wohlsten fühlt sich das beliebte Küchenkraut auf feuchten, nährstoffreichen Böden mit guter Durchlässigkeit. Ab Ende März kann Basilikum auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogen werden. Wichtig: Basilikum ist ein Lichtkeimer – daher sollte die Saat nur mit einer hauchdünnen Erdschicht bedeckt werden.
Sobald die Keimlinge zwei Blattpaare gebildet haben, ist es Zeit, sie in Einzeltöpfe zu setzen. Nach draußen gepflanzt wird das Basilikum erst nach den Eisheiligen, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Besonders im Sommer ist regelmäßiges Gießen wichtig, denn die zarten Blätter reagieren empfindlich auf Trockenheit. Wer eine üppige Blattbildung fördern möchte, entfernt regelmäßig die sich bildenden Blütenstände – so bleibt die Pflanze kompakt und aromatisch.
Ernten und Konservieren – Wann, was und wie am besten?
Zwischen Mai und September kann Basilikum laufend geerntet werden. Besonders aromatisch sind die Blätter am frühen Morgen oder in den Abendstunden vor der Blüte – dann enthalten sie die meisten ätherischen Öle. Beim Ernten sollten nicht nur einzelne Blätter entfernt werden. Besser ist es, ganze Triebspitzen abzukneifen oder stärkere Stängel bis zur Hälfte zurückzuschneiden – das regt das Wachstum an.
Zum Trocknen eignet sich Basilikum eher nicht, da es dabei stark an Geschmack verliert. Besser ist es, die frischen Blätter in Öl einzulegen oder zu einem Pesto zu verarbeiten. Auch das Einfrieren ganzer Triebe oder gehackter Blätter in Eiswürfelformen ist eine bewährte Methode zur Haltbarmachung.
Verwendung – Welche Empfehlungen für die Kräuterküche?
Basilikum ist aus der mediterranen Küche nicht wegzudenken. Besonders gut passt es zu Tomate, Mozzarella, Pasta, Fisch- und Fleischgerichten. Auch in Salaten, auf Pizza oder als Teil von Kräuterbutter entfaltet es sein typisches Aroma. Immer mehr moderne Rezepte kombinieren Basilikum auch mit Obst, zum Beispiel Erdbeeren oder Pfirsichen – eine überraschend frische Note.

Anwendung – Welche heilende oder pflegende Wirkung?
In der Naturheilkunde wird Basilikum schon lange geschätzt. Besonders im Ayurveda gilt es als stärkend für Herz und Geist. Die ätherischen Öle sollen beruhigend, verdauungsfördernd und entzündungshemmend wirken. Frisch zerdrückte Blätter wurden traditionell auch bei Insektenstichen verwendet. Als Tee kann Basilikum bei Magen- und Darmbeschwerden helfen und eine entspannende Wirkung entfalten.
Botanisches – Was ist Basilikum für eine Pflanze?
Das Basilikum gehört zur Familie der Lippenblütler und ist bei uns meist einjährig. Es wächst aufrecht und buschig und lässt sich problemlos im Topf oder im Beet kultivieren. Die Sortenvielfalt ist groß – sie unterscheiden sich in Wuchsform, Blattfarbe, Aroma und Ansprüchen. Einige Varianten sind robuster und besser für die Topfkultur geeignet, andere bevorzugen viel Licht und Wärme.
Sorten – Welche sind empfehlenswert?
- Busch-Basilikum: kleinblättrige Sorten mit feinem Aroma, sehr pflegeleicht und genügsam
- Genoveser Basilikum: klassischer Typ mit kräftigem Aroma, ideal für Pesto
- Purpur-Basilikum: auffallend dunkelrot, dekorativ und aromatisch, langsamer Wuchs
- Neapolitan Basilikum: großblättrig, aromatisch, braucht luftige, helle Standorte
- African Blue: mehrjähriger Strauchtyp, stark blühend, dekorativ mit würzigem Geschmack
- Zitronen-Basilikum: mit frischem Zitrusaroma, ideal für Sommergerichte und Desserts
Wissenswertes – Was gibt es sonst noch zu erfahren?
Trotz häufiger Behauptungen: Echte winterharte Basilikumsorten gibt es nicht. Zwar sind einige Sorten mehrjährig, doch nur unter warmen und hellen Bedingungen. Wer Basilikum überwintern möchte, sollte die Pflanze rechtzeitig vor dem ersten Frost an einen geschützten, hellen Ort stellen – zum Beispiel auf eine Fensterbank in der Küche oder ins Winterquartier im Gewächshaus.
