Regrow your Romana-Salat
Was viele gar nicht wissen: Salatstrunke sind mehr als nur Küchenabfall! Einmal verwendet kann man sie immer wieder nachwachsen lassen. Und was man dafür braucht? Nicht mehr als Licht, Wärme, Wasser und etwas Zuwendung. Und das funktioniert nicht nur bei Salat, sondern auch bei vielen weiteren Gemüsesorten.

Romana Salat
Knackige Textur und knallig grüne Farbe: Romana-Salat ist eine der am häufigsten verwendeten Salatsorten. Er zählt zur Gruppe der Gartensalate (Lactuca sativa) – was einen nicht gerade überrascht. Als Grundlage vieler Salatkreationen gehört er sicherlich zu den Regrow-Basics. Neben dem Namen Romana-Salat sind auch andere Bezeichnungen geläufig, wie Römer- oder Römischer Salat, Kochsalat, Bindesalat oder in der Schweiz Lattich. Den Romana- Salat findet man im Supermarkt in verschiedenen Größen. Besonders beliebt sind die Romana-Herzen. Das sind kleinere Versionen, meist im Zweier- oder Dreierpack erhältlich, bei denen die äußeren Blätter entfernt wurden – übrig bleibt das besonders knackige Herz. Ursprünglich stammt der Romana-Salat, wie so viele andere Gemüsearten, aus dem Mittelmeerraum. Manche Quellen behaupten, dass er bereits vor 4000 Jahren im alten Ägypten verwendet wurde. Heute ist er Dauergast auf den Salattellern in Europa und somit förmlich allgegenwärtig. Vermutlich auch, weil er sehr gesund ist. Eine Studie aus den USA, die das gesündeste Gemüse und Obst suchte, setzte den Romana-Salat auf den neunten Platz – ein sehr gutes Ergebnis. Je nachdem, wie groß das Regrow-Gefäß ist, solltest du einen Salatstrunk verwenden, der auch sicher nicht die Größe deines „Beetes“ sprengt.

Bei den Regrowing- Veggies ist der Romana-Salat ein typischer Vertreter, da er sehr zuverlässig nachwächst. Außerdem fallen in den meisten Haushalten regelmäßig Reste dieses Salatvertreters an. Da kannst du zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
1. Das nächste Mal, wenn du Salat schneidest, vergiss dein Regrowing-Vorhaben nicht! Denn der Strunk des Romana-Salats sollte mindestens 5 cm hoch sein. Kürzer abgeschnitten, machst du ihm das Nachwachsen nur unnötig schwer.
2. Jetzt kommt der Strunk ins Wasser. Achte besonders darauf, dass ungefähr die Hälfte des Strunks immer im Nassen steht. Außerdem freut sich der Romana-Salat über ein helles Plätzchen im Haus und frisches Wasser alle paar Tage. So verweilt die Pflanze jetzt fünf bis zehn Tage.
3. Wenn sich am Strunk neue Wurzeln andeuten und oben aus dem abgeschnittenen Teil frisches Grün zum Leben erwacht, ist es an der Zeit, den Romana-Salat einzupflanzen. Der Strunk kommt dann in die Erde, wobei die neu treibenden Blätter unbedingt frei bleiben müssen. Schließlich brauchen sie Licht, um dich mit frischem Blattgrün versorgen zu können.
4. Die Erde solltest du weiterhin feucht halten. Innerhalb weniger Wochen werden die Blätter immer größer und warten darauf, Teil deines nächsten Salattellers zu werden.
Ernte und Verwendung
Bei der Ernte bieten sich zwei verschiedene Möglichkeiten an. Entweder du erntest den gesamten Kopf auf einmal; dann schneidest du einfach mit einem scharfen Messer alle Blätter kurz oberhalb der Erde ab. Ob er dann weitertreibt, kommt darauf an, wie gut er eingewurzelt ist – einen Versuch ist es wert. Die andere Option ist, immer nur so viele Blätter von außen nach innen abzuschneiden, wie du gerade benötigst. Dann treibt er munter weiter Blätter. Ich benutze meist alle Blätter auf einmal. Es gibt eine unfassbare Vielfalt an Salatrezepten – vor allem online. Vom klassischen gemischten Salat bis hin zu exotischen Kombinationen ist alles möglich. Aufgrund seines milden Geschmacks ist der Romana- Salat der perfekte Begleiter für viele Gerichte. Auch wenn es sich vielleicht erstmal komisch anhört: Die Kombination mit Früchten wie Erdbeeren oder Nektarinen ist ein echter Hit. Aber auch ein Mix aus Romana und anderen Salatarten bietet sich sehr gut an, vor allem, wenn die eigene Regrow-Ernte nicht für eine volle Salatschüssel reicht. Eine weitere Möglichkeit ist, den Romana-Salat als „Essens-Schiffchen“ zu benutzen. Bei Suppen, Currys oder Reisgerichten kann man die knackigen Blätter als eine Art Löffel verwenden. Das ist auch ein Geheimtipp, um Kinder zum Salatessen zu bewegen.
Regrow-Check
Licht ****
Wärme **
Feuchtigkeit ***
Schwierigkeitsgrad **
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Der Inhalt aus diesem Artikel ist aus dem Buch:
Melissa Raupach | Felix Lill
Regrow your veggies – Gemüsereste endlos nachwachsen lassen
Preis: EUR [D] 14,95 | EUR [A] 15,40 | CHF ca. 19,90
ISBN: 978-3-8186-0534-6
Verlag: Verlag Eugen Ulmer
20 Gemüse, die sich besonders gut fürs Regrowing eigenen, stellen die Autoren im Kurzporträt vor und zeigen, wie man sie nachzieht, erntet und in der Küche verwenden kann. Eine kurze Checkliste verrät jeweils, wie warm, wie feucht oder wie hell es die grünen Mitbewohnter brauchen und eine Pannenliste schafft Abhilfe, wenn doch mal etwas schiefgehen sollte. Mit so viel Wissen gewappnet, kann man einfach loslegen und mit dem Regrowing daheim seinen ganz eigenen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.